Geschafft – die Einreichungen wurden gesichtet und eine Auswahl steht fest!
Ein wichtiger Meilenstein im Projekt "Wer bist du: Steiermark?" wurde erreicht: Die 10-köpfige Jury wählte Ende Februar aus 117 Einreichungen 50 Objektgeschichten aus. Wer ist die Jury, wie hat sie die Auswahl getroffen? Was wurde ausgewählt und wie geht es weiter? Antworten gibt’s in diesem Bericht.
Wer ist die Jury?
Die 10-köpfige Jury wurde von der Projektleiterin Gabriele Wolf zusammengestellt: Eva Heizmann und Simon Koiner-Graupp von der Volkskultur Steiermark, Andrea Menguser aus der Abteilung 9 des Landes Steiermark und Claudia Unger vom Volkskundemuseum am Paulustor vertreten die Kooperationspartner des Projekts in der Jury. Alexandra Riewe als Kuratorin der Ausstellung, die anlässlich des Projekts Wer bist du: Steiermark? im Jahr 2024 zu sehen sein wird, war ebenso vertreten. Heinz Kranzelbinder ist u. a. Vorstandmitglied von MUSIS – dem steirischen Museumsverband, der natürlich in dieser Jury nicht fehlen durfte. Burkhard Pöttler – stellvertretender Leiter des Instituts für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie an der Uni Graz – brachte in der Jury seine fachliche Expertise ebenso ein wie das mit drei Personen stark vertretene Team des Museumsforums Steiermark: Ariane Kolb, Barbara Schönhart und Gabriele Wolf haben ihre Stimmen abgegeben. An dieser Stelle gilt es Danke zu sagen an die Jury, die sehr viel Zeit investierte, um die Auswahl gemeinsam zu treffen. Karl Peitler – Leiter der Abteilung Archäologie & Münzkabinett am Universalmuseum Joanneum – hat mit seinem Team und Expertise alle eingereichten Objektgeschichten archäologischer Art fachlich beurteilt und die Jury damit wesentlich unterstützt – besten Dank auch dafür.
Wie wurde die Auswahl getroffen?
Nach Einsendeschluss mit 30. November 2022 prüften Gabriele Wolf und Barbara Schönhart alle Einreichungen nach definierten Kriterien: Handelt es sich um eine in der Steiermark ansässige einreichende Institution? Ist die Institution berechtigt einzureichen? Handelt es sich um ein museales Objekt? Wie ist der Zustand des Objekts? Ist die Provenienz geklärt? Ist die eingereichte Objektgeschichte belegbar? Diese Kriterien wurden Anfang des Jahres 2022 im Rahmen eines Workshops mit Ariane Kolb, Barbara Schönhart, Eva Heizmann, Birgit Johler und Elisabeth Schlögl erarbeitet und im Anschluss von Gabriele Wolf bearbeitet und festgelegt.
Von den 117 Einreichungen bestanden 105 die erste Prüfung und wurden daraufhin an die Jury weitergeleitet. Nach fünf Wochen Zeit zum Durchlesen und Nachdenken traf sich die Jury erstmals, um sich auszutauschen. Bis zu diesem Jurytermin wurde um eine erste Abstimmung/Bewertung der Einreichungen gebeten. Das Ergebnis dieser ersten Abstimmung war der Ausgangspunkt für den Austausch. Die Bewertung erfolgte nach der Methode des Systemischen Konsensierens. Hier wird nach dem größten gemeinsamen Nenner – dem größten Konsenswert – gesucht, indem jede Einreichung von jeder Person auf einer Skala von 0 bis 10 bewertet wird. 10 steht für den größten Widerstand ("damit kann ich gar nicht") und 0 steht für den kleinsten Widerstand. Warum werden Widerstände gemessen? Hinter jedem Widerstand stecken Bedürfnisse oder Einwände, die noch nicht erfüllt sind. Widerstände werden beim Systemischen Konsensieren als Erweiterungen des Lösungsraumes gesehen und nicht negativ bewertet. Die Ausgangsbasis für die Jury-Bewertung waren einerseits die persönliche Expertise und anderseits die besagten Kriterien sowie die weiteren: Wie relevant ist die Objektgeschichte? Wie vielfältig sind die Einreichungen insgesamt – im Hinblick auf geografische Verteilung, materielle Beschaffenheit, thematische Bezüge und zeitliche Verortung?
Wie ging es weiter – welche Einreichungen wurden ausgewählt?
Die erste Abstimmung ergab eine Reihung der Einreichungen. Von der Projektleitung vorgegeben war der Rahmen, dass die ersten 50 Plätze ein Preisgeld erhalten sollen. Nach einem konstruktiven Austauschtermin der Jury am Aschermittwoch wurden folgende gemeinsame Entscheidungen getroffen: Jedes Museum sollte nur ein Preisgeld erhalten und es soll eine zweite Abstimmung über jene Einreichungen geben, auf die folgende Kriterien zutreffen: 1) Bei der ersten Abstimmung erreichte die Einreichung einen Konsenswert von mindestens 50 % und 2) die Einreichung stammt von einem Museum, das bei der ersten Abstimmung noch nicht ausgewählt wurde. Nach der zweiten Abstimmung stand eine finale Auswahl fest – 50 Einreichungen von 50 Museen. Die Bekanntgabe der ausgewählten Objektgeschichten erfolgte im Rahmen einer Pressekonferenz am 8. März im Heimatsaal des Volkskundemuseums am Paulustor. Die Auflistung der 50 auserwählten Einreichungen finden Sie auf diesem Blog unter: Objektgeschichten - WBD:STMK? (werbistdusteiermark.at)
Wie geht es jetzt weiter?
Meine Kolleginnen Ariane und Barbara informieren alle Teilnehmer*innen, ob ihre Einreichung ausgewählt wurde oder nicht, und veranstalten für alle, deren Einreichung ausgewählt wurde, Online-Informationsveranstaltungen, um das weitere Vorgehen zu besprechen: Es werden Objektfotos gemacht, Objekttexte verfasst, ein Katalog produziert und Videos in den Museen gedreht. Das eine oder andere Objekt wird konservatorisch/restauratorisch behandelt, Alexandra Riewe bereitet eine Ausstellung vor usw. Die Ergebnisse nach der Arbeit in den kommenden Monaten werden vorwiegend im Jahr 2024 sichtbar werden: eine Publikation mit allen Objektgeschichten, eine Video-Reihe, die auf YouTube und auf dem Projektblog zu sehen sein wird, ein Festakt mit Preisverleihung, der vom Land Steiermark organisiert wird, eine Ausstellung und eine Veranstaltungsreihe in den steirischen Regionen, bei der die Objektgeschichten im Mittelpunkt stehen werden.
Abbildungen:
Gruppenfoto, Jury-Austauschtermin Ende Februar, von links nach rechts: Barbara Schönhart, Heinz Kranzelbinder, Elisabeth Schlögl (Moderation), Claudia Unger, Burkhard Pöttler, Alexandra Riewe, Simon Koiner-Graupp, Ariane Kolb (nicht abgebildete Jurymitglieder: Andrea Menguser, Eva Heizmann, Gabriele Wolf)
Foto: Andrea Menguser