Brotbackofen
Vor gut 100 Jahren standen die Großeltern von Robert Hermann vor der Entscheidung, den Brotbackofen zu erneuern. Sie entschieden sich für das Modernste, das es nach dem Ersten Weltkrieg zu erstehen gab, einen Standbrotbackofen. "Als Standort wurde die Waschküche auserkoren. Dieser Raum in unserem Wirtschaftsgebäude bot genug Platz und wurde damit zum Zentrum unserer Versorgung.
Vier Laibe brachte die Großmutter hinein. Dafür hatte sie ihr Ritual, an das selbst ich mich noch erinnern kann.
Sieben schöne Fichtenscheite mussten bereit liegen. Damit befeuerte sie den Ofen, und wenn sie abgebrannt waren, wurden mit einer Krücke die Rückstände aus dem Ofen geputzt und man hat mit einem feuchten Besen nachgekehrt.
Jetzt war es so weit, die vorbereiteten Laibe wurden eingeschossen. War das Brot dann endlich fertig gebacken, war die Arbeit des Ofens noch lange nicht beendet. Die Restwärme reichte noch allemal aus, um danach ein weißes Brot zu backen. Und selbst wenn das erledigt war, konnte man immer noch Früchte dörren, Kräuter trocknen oder im Winter einen Ziegel aufwärmen, um ihn als Wärmflasche zu verwenden."
Gut 80 Jahre lang versah der Brotbackofen seinen Dienst, bis er schlussendlich ins Museum wanderte.