Dienstbotenbuch für Andreas Krückler
Das kleine, stark abgenützte Büchlein mit der Aufschrift "Dienstbotenbuch für Andreas Krückler" lässt in die persönliche Lebensgeschichte eines Knechts Einblick nehmen, der ab 1899 sieben Jahre lang in seinem Geburtsort Fladnitz im Raabtal beim Grundbesitzer Valentin Lafer in Dienst stand. Durch die detaillierten Angaben zeichnet sich ein Bild vom Aussehen des Mannes (graue Augen, Schnurrbart, dunkelbraune Haare etc.). Die Seiten geben aber keinen Aufschluss darüber, wo der bei Dienstantritt 43jährige Mann vor diesem Arbeitsverhältnis tätig war. Die in deutscher und slowenischer Sprache ausgeführte Dienstbotenverordnung aus dem Jahr 1895, gedruckt von der K.K.Hof- und Staatsdruckerei, verweist auf die Bedeutung der Mehrsprachigkeit der in der Steiermark lebenden und arbeitenden Bevölkerung.
"In wohlwollender Zufriedenheit" wurde der Ochsenknecht 1906 "gesund entlassen". Über eine weitere Anstellung verrät das Buch nichts. Mit 87 Jahren verstarb Andreas Krückler in seinem Heimatort Fladnitz.