Scheiflinger Goldschatz
Wir schreiben den 9. September 1936, an dem sich in Scheifling "Goldiges" zugetragen hatte: Die ehemalige Schlosstaverne – das Gebäude ließ Kaiser Maximilian erbauen – sollte von ihren neuen Besitzer*innen zu einer Badeanstalt umgebaut werden. Bei den Abbrucharbeiten hörte man plötzlich laute Schreie: "Gold! Gold! Gold!" Es dauerte nicht lange, bis sich annähernd 200 Leute rund um den Schutthaufen versammelten, um auch einen Teil des Schatzes abzubekommen. Zum Glück konnte der pflichtbewusste Gendarmeriebeamte Friedrich Neumann den Großteil sicherstellen und im benachbarten Gasthaus Haberzettl abwiegen. Ganze 1,5 kg brachten die geborgenen Münzen, Ringe, Armbänder und Ketten auf die Waage. In den folgenden Tagen und Wochen tauchten in der Umgebung immer wieder weitere Teile des Schatzes auf. Insgesamt handelte es sich beim Scheiflinger Goldschatz um über 400 Münzen und Schmuck aus dem 16. Jahrhundert. Spekulationen zufolge könnte der Schatz einem evangelischen Adeligen gehört haben, der sich im Zuge der Gegenreformation auf der Flucht befand. Vielleicht wurde er ja überrascht und musste sein Hab und Gut verstecken?
Die Münzen stammten aus 20 verschiedenen europäischen Ländern, wie zum Beispiel Deutschland, Polen, Portugal und der Türkei. Auffallend ist der hohe Anteil von Münzen mit italienischer Herkunft.